Was könnte ein Hard Brexit für die Tech-Branche bedeuten?

Letzte Woche habe ich über das Thema Doxxing gesprochen, mit oder ohne Doppel-X, über Leaks und Hacking. Es war also keine Hackerbande, keine staatlich finanzierten Hacker in Russland oder China, ein Scriptkiddie, 20 Jahre, rechtsorientiert, geltungsbedürftig, ganz offensichtlich, wenn man sich "Orbit", "G0D" oder so nennt.
Wie es um die Medien- und Technologiekompetenz bestellt ist, sieht man ja so an den Reaktionen, die im ersten Eifer da abgegeben werden:
Cem Özdemir (Grüne): „Angriff auf die offene und freie Gesellschaft"
https://t3n.de/news/hackerangriff-bundesregierung-doxing-1135923/2/
Ich denke dennoch, die Halbwertzeit dieses Skandals war kurz. Wir haben diese Woche eher viel vom Brexit gehört und davon, dass das britische Parlament den Ausstiegsvertrag auch abgelehnt hat. Nun liest und hört man von Horror- und Chaosszenarien wie damals 1999 – vor dem vermeintlich allgegenwärtigen Milleniumbug als das neue Jahrtausend begann. Was war da nicht alles befürchtet worden? So ähnlich ist es auch heute, finde ich, mit dem Brexit: Glaubt man denn ernsthaft, die Briten müssten jetzt Hamsterkäufe veranstalten, weil keine Lebensmittel mehr im Land sind, oder Medikamente gehortet, weil diese da nicht auf die Insel kommen?
Es wird Wirkungen geben (Zoll, Kosten für Visa etc.) und der Gesetzgeber in UK wird viel zu tun bekommen in der nächsten Zeit. Viele fragen sich: Wie betrifft das mich, feuert das die Inflation an, oder doch die Deflation oder die Arbeitslosigkeit?
Interessant, darüber nachzudenen, was im Technologiebereich für Veränderungen durch einen Gard Brexit kommen könnten. Irland bleibt in der EU. Dort sind die Europazentralen von Facebook, Microsoft, Google etc. beheimatet. Nicht in Groß Britannien. Unter den größten Unternehmen in Groß Britannien ist die BT Group als höchstplatziertes Tech-Unternehmen auf Platz 11. Die Spitzenplätze werden eher von Finanzunternehmen, Banken, Versicherungen dominiert.
BT Group hat über 100.000 Mitarbeiter, international in 180 Ländern aktiv, 23 Mrd Pfund Jahresumsatz. In Deutschland bedeutsam als Netzdienstleister. Im Medienbereich könnte man noch an Liberty denken, auch ein großer Breitbandanbieter. 20 Mrd US Dollar Jahresumsatz. Formula One Group gehört denen z.B. oder Sirius XM, Satellitenradio, oder auch über Braves der Atlanta Braves Major League Baseball Club und das Stadium in Atlanta. Ich denke mal, die können weiter international operieren, auch wenn sich in Bezug auf Europa die Steuerregelungen ändern, vielleicht.
Wenn man an die britische Tech-Bbranche denkt, fallen einem die vielen Startups in London ein. Viele davon arbeiten naheliegenderweise im Fintech-Bereich. Möglicherweise wird das internationale Rollout nach Europa nun etwas problematischer. Andererseits orientieren sich exitwillig Startups eher via USA. Das ist ein kultureller Vorteil. Es wird alles von Haus aus auf Englisch produziert. So fällt die Ausdehnung in den großen US-Markt leichter als die für z.B. Berliner Startups möglich ist.
Diese Phasen gab es in EU und D auch. ÖPNV ist, so scheint es mir, allgemein ein ungeliebtes Kind deutscher Kommunen. Erst in letzter Zeit sind Signale zu beobachten, sich hier zu verbessern.
Öffentlicher Nahverkehr im Vergleich
https://de.reuters.com/article/deutschland-prosiebensat-1-idDEKCN1P50XH?il=0